Die Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) in kleine und mittlere Unternehmen der Galvanotechnik stellt ein erklärtes Ziel des Landes Baden-Württemberg und des Forschungsprojekts GalvanoFlex_BW dar. Als komplexe Energieeffizienzmaßnahme stellt die KWK erhöhte Anforderungen an die Unternehmen und das professionelle Umfeld (Beratung, Service, Handwerk, Contracting). Hemmnisse zur Umsetzung der KWK finden sich daher sowohl innerhalb der Unternehmen als auch außerhalb. Welche Hemmnisse bei der Umsetzung der KWK in der Galvanik eine Rolle spielen und welche Empfehlungen die Forschungspartner zu deren Überwindung abgeben, geben die Ergebnisse der sozialwissenschaftlichen Begleitforschung Auskunft.
Die KWK stellt zweifellos das Gegenteil einer niederschwelligen Energieeffizienzmaßnahme dar. Gerade im Kontext der Galvanotechnik handelt es sich um eine Maßnahme hoher Komplexität. Die Entscheidung für den Einsatz der KWK ist mithin reich an Voraussetzungen und Konsequenzen, von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Im Rahmen der sozialwissenschaftlichen Begleitforschung wurde eine Reihe von Aspekten identifiziert, die eine Entscheidung für die KWK in KMU der Galvanik hemmend oder treibend beeinflussen. Wie in der Abbildung ersichtlich, wurden diese Aspekte in sieben Kategorien unterteilt. Die Darstellung der Barrieren konzentriert sich im Folgenden auf die verallgemeinerbaren internen und externen Aspekte. Dies bedeutet jedoch keine Geringschätzung der fallspezifischen Faktoren. Im Gegenteil müssen fallspezifische Faktoren als größtes Hemmnis der Auseinandersetzung mit der KWK in den Unternehmen betrachtet werden. Verkürzt ausgedrückt lässt sich der überwiegende Teil dieser Faktoren unter den Schlagworten „andere Prioritäten/keine Zeit“ zusammenfassen. Im Rahmen eines Workshops am 5. Nov. 2019 an der Hochschule Reutlingen wurde von den Projektpartnern über jene systematischen Hemmnisse und mögliche Lösungen diskutiert.